Information zur TEER-Prozedur mit V-Clamps
Bei Patienten mit einer Herzklappenerkrankung, genauer gesagt eine Mitralklappeninsuffizienz, kann eine medikamentöse Therapie nur eingeschränkt wirken. Um die Herzfunktion zu verbessern und die Beschwerden des Patienten zu lindern, empfehlen wir die Durchführung einer TEER-Prozedur (Transkatheter Edge-to-Edge Repair) mit Implantation eines V-Clamps.
Nachfolgend möchten wir Sie umfassend über den Ablauf, das Ziel und die möglichen Risiken des Eingriffs informieren.
Was ist die TEER-Prozedur?
Die TEER-Prozedur ist ein minimalinvasiver Herzklappeneingriff, bei dem mithilfe eines Katheters ein spezielles Implantat – der sogenannte V-Clamp – in die Herzklappe eingebracht wird. Ziel ist es, die beiden Segel der Mitralklappe dauerhaft miteinander zu verbinden, sodass sie beim Schließen besser abdichten und der Rückfluss von Blut in den Vorhof (die Mitralinsuffizienz) reduziert wird. Der Eingriff erfolgt über Minithorakotomie (chirurgische Eröffnung des Brustkorbes durch einen minimalen Schnitt (ca. 3 bis 4 cm), und wird unter Vollnarkose durchgeführt.
Ablauf des Eingriffs
1. Vorbereitung: Vor der Operation werden wir bei Ihrem Hund eine umfassende Herzdiagnostik (Echokardiographie inkl. Transösophageale Untersuchung, Röntgen und Laboruntersuchungen) durchführen, um den genauen Schweregrad der Erkrankung und die individuelle Anatomie der Mitralklappe zu beurteilen.
2. Operation: Unter Vollnarkose wird ein kleiner Schnitt der Brustwand durchgeführt, um den Zugang zur Herzspitze zu erlangen. Unter 3D-Herzultraschallsteuerung wird ein Katheter bis zur Höhe der linken Vorkammer eingeführt. Dadurch kann der V-Clamp gezielt an der Mitralklappe platziert werden. Sobald die korrekte Position erreicht ist, wird das Implantat freigesetzt und fixiert.
3. Nach der Operation: Ihr Hund wird intensiv überwacht und erhält ggf. unterstützende Medikamente. In der Regel bleibt er zwei Tage (bei Bedarf auch länger) stationär bei uns, bevor Sie ihn wieder nach Hause mitnehmen können.
Welche Risiken bestehen?
Wie bei jedem medizinischen Eingriff – insbesondere am Herzen – gibt es auch bei der TEER-Prozedur gewisse Risiken. Dazu zählen unter anderem:
- Blutungen an der Punktionsstelle
- Gefäßverletzungen
- Fehlpositionierung des Implantats
- Herzrhythmusstörungen
- Bildung von Blutgerinnseln
- Infektionen
- In sehr seltenen Fällen: Versagen des Implantats
- Schwere Komplikationen sowie eine Kombination mehreren Komplikationen können leider auch zum Tod des Patienten führen (Studien zeigen eine Überlebensquote von 96%)
Was müssen Sie als Besitzer beachten?
- Nach der Entlassung muss Ihr Hund sich für ca. 2 - 4 Wochen körperlich schonen (kein Springen, keine Treppen, kurze Leinenrunden).
- Wir geben Ihnen ggf. Medikamente mit, die regelmäßig und zuverlässig verabreicht werden müssen.
- Kontrolluntersuchungen zur Überwachung des Behandlungserfolges sind essenziell (nach ca. 1 Woche, 1 Monat und 3 Monaten).
- Bei Auffälligkeiten wie Atemnot, Appetitlosigkeit oder Abgeschlagenheit bitten wir Sie, umgehend Kontakt mit uns aufzunehmen.
Ziel des Eingriffs
Das Hauptziel der TEER-Prozedur ist es, die Mitralklappeninsuffizienz deutlich zu reduzieren, die Herzbelastung zu senken und damit die Lebensqualität und Lebenserwartung Ihres Hundes zu verbessern. In vielen Fällen kann durch diesen Eingriff auch eine Reduktion der Medikamentendosis erreicht werden.
Bei Fragen
Bitte sprechen Sie uns jederzeit an, wenn Sie noch Fragen oder Bedenken zum Eingriff haben. Uns ist wichtig, dass Sie gut informiert und mit einem sicheren Gefühl in die Operation Ihres Hundes gehen können.
Impressionen zur TEER-Prozedur mit V-Clamp
Informationen zur Vorstellung in der interventionellen Kardiologie
Kontaktaufnahme

Vorbefunde versenden

Terminvereinbarung nach Erhalt der Unterlagen

Vorbereitung für den Eingriff
- Blutuntersuchung (Abnahme max. 10 Tage vor Eingriff)
Allgemeine Blutuntersuchung: Geriatrisches Profil, inkl. CRP und Blutgruppenbestimmung Patienten, die aus dem Ausland stammen: Bestimmung von Babesien, Leishmanien, Dirofilarien, Ehrlichien, Anaplasmen, Hepatozoon Canis - Patienten über 8 Jahre: bakteriologische Untersuchung des Urins (mittels Zystozentese)
- Patienten für Herzschrittmacher: Urinuntersuchung für UPC-Messung
Wichtig: Akute Erkrankungen wie Durchfall, Harnblasenentzündungen, Verletzungen, Fieber oder andere Arten von systemischen Erkrankungen stellen eine Kontraindikation für die Durchführung dieser Eingriffe dar und führen zur Verschiebung des OP-Termines. Bitte informieren Sie uns rechtzeitig, falls Ihr Tier solche Erkrankungen in den Tagen vor dem Termin entwickelt.
RA Kardiologie
Teamleiter interventionelle Kardiologie
Ricardo Abrantes
Tel.: 0176 5959 1699
E-Mail: ra-kardiologie@t-online.de
In Zusammenarbeit mit: Anicura Alzenau
Abteilung interventionelle Kardiologie
Mömbriser Str. 100, 63755 Alzenau
Tel.: 06023 7530
E-Mail: alzenau@anicura.de